Langenaltheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und deren Hauptort. Es ist die südlichste Gemeinde Mittelfrankens und somit ganz Frankens. Im Dreiländereck gelegen, grenzt die Gemeinde an Oberbayern und Schwaben.
Geografie
Geografische Lage
Der Ort Langenaltheim liegt im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen auf etwa 556 m ü. NHN im Hochland der Weißenburger Alb, einem Teilgebirge der Fränkischen Alb. Dieser liegt etwa acht Kilometer südlich der Stadt Treuchtlingen und etwa vier Kilometer westlich der Altmühl in der Region Westmittelfranken und inmitten des Naturparks Altmühltal. Auf dem Gemeindegebiet liegen mehrere ausgedehnte Wälder, darunter südlich von Langenaltheim das Waldgebiet Oberholz. Im südlichsten Punkt der Gemeinde liegt das Röglinger Tal, worin sich das mit einer Stele markierte Dreiländereck, der südlichste Punkt Frankens und der westlichste Punkt Oberbayerns befindet. Andere Täler in der Gemeinde Langenaltheim sind das Rehlinger Tal und das Pappenheimer Tal. Durch Langenaltheim führt die Staatsstraße 2217, westlich des Kernortes durchquert die Bundesstraße 2 das Gemeindegebiet. In den Wäldern von Langenaltheim befinden sich mehrere Werke, in denen Treuchtlinger Marmor und Solnhofener Plattenkalk abgebaut wird. Der ehemalige Steinbruch südöstlich der Langenaltheimer Haardt ist als Geotop ausgewiesen und hat den Platz 71 der der schönsten Geotope Bayerns. Das Gelände ist gebirgig, auf dem Gemeindegebiet liegen unter anderem der Steinbass (571,7 m ü. NHN), der Kühberg (556,5 m ü. NHN) und der Schrandelberg (568 m ü. NHN).
Die Nachbargemeinden sind:
Gemeindegliederung
Es gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Büttelbronn, Langenaltheim, Oberholz und Rehlingen. Die Gemarkung Langenaltheim hat eine Fläche von 19,871 km². Sie ist in 2795 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7109,39 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Altheimersberg und Langenaltheimer Haardt.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Ins Licht der Geschichte tritt „Altheim in pago Sualafelden“ durch einen Eintrag im Urkundenbuch des Klosters Fulda, der auf 750–802 datiert ist (Regnum Francorum online FUB 328). Zum zweiten Mal erscheint Langenaltheim dann 914 in einer Urkunde König Konrads I. (MGH DD Ko.I. 21). Ab 1541 gehörte der Ort zur Grafschaft Pappenheim, die ein Teil des Fränkischen Ritterkreises war. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort, wie andere Orte Frankens auch, zum Königreich Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt im Rahmen der Verwaltungsreform die politische Gemeinde Langenaltheim.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Rehlingen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Höfen, Lohhof und Neuherberg als Teile der aufgelösten Gemeinde Haag bei Treuchtlingen dazu. Büttelbronn folgte am 1. Mai 1978.
Einwohnerentwicklung
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:
Bürgermeister
Der Erste Bürgermeister Alfred Maderer (Freie Wähler) erhielt 2020 einen Stimmenanteil von 89,8 % der abgegebenen Stimmen.
Wappen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Langenaltheim befinden sich die Willibaldskirche und die Johanniskirche (beide evangelisch). Direkt an den Ort grenzt die Langenaltheimer Haardt, die zu den schönsten Geotopen Bayerns gehört.
Zudem wurden in Langenaltheim 3 Exemplare des Urvogels Archaeopteryx gefunden.
Das private Heimatmuseum Langenaltheim von Friedrich Schwegler das aus dem eigenen Steinbruch Schrandl mit zahlreichen, teils spektakulären Fossilien (u. a. Aegirosaurus leptospondylus) und altem Werkzeug zur Steinbearbeitung ausgestattet war, besteht seit 2005 nicht mehr.
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahr 1998 gab es am Arbeitsort nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 197 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 123 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 814. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwölf Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei. Zudem bestanden im Jahr 1999 45 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1482 Hektar, davon waren 793 Hektar Ackerfläche.
Bildung
2013 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergarten: 100 Kindergartenplätze mit 89 Kindern
- Grundschule: eine mit neun Lehrern und 140 Schülern
Sonstige Einrichtungen
- Freibad mit großer Liegewiese
- Offroard Park Langenaltheim
Verkehr
An Langenaltheim vorbei führt die Staatsstraße 2217, die von Solnhofen kommend etwa zwei Kilometer nordwestlich des Ortes in die Bundesstraße 2 mündet.
Persönlichkeiten
- Heinrich Forster (1897–1955), SS-Hauptsturmführer und Lagerführer in Konzentrationslagern
- Herbert Ohly (1901–1972), Jurist und Bürgermeister von Erlangen
- Hanns Zischler (* 1947), Schauspieler, Dramaturg, Literat, Übersetzer, Fotograf, Historiker; wuchs in Langenaltheim auf
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Langenaltheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 265 (Digitalisat).
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 296–301.
- Leonhard Schauer: Der Juraort Langenaltheim mit seinen Ortsteilen Büttelbronn, Rehlingen und dem Steinbruchgebiet Langenaltheimer Haardt. Solnhofen 2002, DNB 969343310.
- Ludwig Stauffer: Langenaltheim, Büttelbronn und Rehlingen in alten Bildern. Geiger, Horb am Neckar 1998, DNB 960348581.
Weblinks
- Gemeinde Langenaltheim
- Langenaltheim: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Literatur von und über Langenaltheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Fußnoten




