Gotzenmühle (fränkisch: Gotsnmil) ist ein Gemeindeteil des Marktes Lichtenau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Gotzenmühle liegt in der Gemarkung Wattenbach.

Geografie

Die Einöde liegt am Zandtbach. An der Gotzenmühle führt die Kreisstraße AN 14 vorbei, die nach Unterrottmannsdorf (1,5 km westlich) bzw. an der Erlenmühle vorbei nach Wattenbach verläuft (1,6 km nordöstlich).

Geschichte

Die Geschichte dieser Mühle reicht über 500 Jahre zurück. 1474 wurde sie als „Gotzmül“ erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde zeitweise auch als die obere Mühle bezeichnet in Abgrenzung zu der unteren Mühle, die eigentlich Erlenmühle heißt. 1493 ist auch die Mischform „öbern Gotzenmüll“ belegt. Die jetzige Mühle wurde 1746 erbaut. Im Rundbogenportal der denkmalgeschützten Mühle ist ein Schlussstein mit dem Wappen des Deutschen Ordens eingesetzt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Gotzenmühle zur Realgemeinde Gotzendorf. Sie hatte das Stadtvogteiamt Eschenbach des Deutschen Ordens als Grundherrn. Bei der Vergabe der Hausnummern Anfang des 19. Jahrhunderts bekam das Anwesen die Nr. 1 und 2 des Ortes Gotzendorf.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Gotzenmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sauernheim und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sauernheim zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Gotzenmühle in die neu gebildete Ruralgemeinde Wattenbach umgemeindet. Diese wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Lichtenau eingegliedert.

Baudenkmal

  • Ehemalige Mühle

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Immeldorf) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannes (Lichtenau) gepfarrt.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Gözenmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 356 (Digitalisat). 
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 87. 
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 97. 
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8. 
  • Karl Kelber: Chronika des Kirchspiels Immeldorf. 1914, OCLC 162797626, S. 63 (Digitalisat [PDF]). 

Weblinks

  • Gotzenmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
  • Gotzenmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
  • Gotzenmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Februar 2025.

Fußnoten


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